Gemeinsam gegen „Multiresistente Erreger“ in Schleswig-Holstein

Multiresistente Erreger in Kliniken

Die Übertragung eines multiresistenten Erregers erfolgt am häufigsten durch die Hände von pflegendem und ärztlichem Personal während der Betreuung von Patienten. Da innerhalb von Krankenhäusern sehr viele pflegerische und ärztliche Tätigkeiten an Patienten durchgeführt werden, erfolgen nach wie vor die meisten Übertragungen von multiresistenten Erregern in Krankenhäusern. Einige wenige besondere Formen von multiresistenten Erregern (z.B. caMRSA) können auch sehr effizient außerhalb von Krankenhäusern im ambulanten Bereich von Patient zu Patient weiter getragen werden. Weiterhin bestehen erste Hinweise, dass einzelne Resistenzmechanismen (z.B. ESBL) auch in der Nahrung nachgewiesen werden, so dass Patienten auch auf diesem Wege Träger von multiresistenten Erregern werden können. 
Für die Prävention der Verbreitung (Übertragung) von multiresistenten Erregern ist in der Versorgung von Patienten das Wissen über den Trägerstatus von multiresistenten Erregern ein wesentlicher Baustein, um geeignete Hygienemaßnahmen treffen zu können. Deshalb stellen Eingangsuntersuchungen(Screening) von Patienten mit entsprechenden Risikofaktoren einen wesentlichen Bestandteil in der Kette von Präventionsmaßnahmen dar.
Therapiemöglichkeiten der häufigsten multiresistenten Erreger stehen derzeit weiterhin  zur Verfügung. Das größte Problem stellt die Therapie bei unbekanntem Trägerstatus dar, da in diesem Fall regelmäßig ein nicht wirksames Antibiotikum eingesetzt wird. Hierdurch kommt es regelmäßig zum Therapieversagen mit schwerwiegenden Folgen für betroffene Patienten.
Neben der systemischen antibakteriellen Therapie schwerwiegender Infektionen durch MRE werden regelmäßig lokal wirksame Antibiotika mit dem Ziel der  Sanierung bzw. Reduktion der Keimlast eingesetzt.